Predigt

Sehschule des Glaubens

Den liebevollen Blick im Alltag trainieren

PredigttextLukas 6,36-42
Kirche / Ort:Christuskirche / Mainz
Datum:28.06.2015
Kirchenjahr:4. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pfarrerin Bettina Klünemann

Predigttext: Lukas 6,36-42, Von der Stellung zum Nächsten (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. 37 Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. 38 Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn aeben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen. 39 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? 40 Der Jünger steht nicht über dem Meister; wenn er vollkommen ist, so ist er wie sein Meister. 41 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? 42 Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und sieh dann zu, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!

Kurzes Vorwort zum Predigttext

Wenige Verse aus der Feldrede Jesu im Lukasevangelium, aber so viele Gedanken und Parabeln, dass es gar nicht möglich ist, in einer Predigt allem gerecht zu werden. So habe ich ausgewählt und mich konzentriert. Auf die Verse 36-38 und 41-42. Lesenswert in diesem Zusammenhang über Lukas 6,39 und 6,40 von Gabi Kern: „Absturzgefahr (Vom Blinden als Blindenführer)“ und „Größenwahn?! (Vom Schüler und Lehrer)“ - beides in „Kompendium der Gleichnisse Jesu“ herausgegeben von Ruben Zimmermann (Gütersloh 2007).

Das Sehen und Nicht-Sehen-Können, das die späteren Verse der Perikope dominiert, habe ich auch auf den ersten Teil der Perikope bezogen. Nur wer erkennt, wie wir allein aus der Barmherzigkeit, der Vergebung und der Zuwendung Gottes leben, nimmt dieses Bedürfnis danach und diese Fähigkeit auch bei sich und anderen wahr. Doch es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir es können. Es verlangt Übung. Das Bild von Lehrer und Schüler spricht ebenfalls in diese Richtung. Am Ende geht es darum, zuerst in der Gemeinde aus einem Teufelskreis von Schuldzuweisungen und Verurteilungen herauszufinden, um tatsächlich gemeinsam zu leben. Aber da nicht alle Teile der Perikope so klar nur auf das Leben innerhalb der Gemeinde bezogen sind, empfinde ich es auch als legitim, über den „Tellerrand“ der Gemeinde hinauszublicken.

Nun sind die erwähnten Beispiele zum Teil sehr ortsgebunden. Trotzdem habe ich sie eingefügt. Auch um vielleicht Interesse zu wecken, manches Projekt selbst zu wagen wie z.B. den interreligiösen Fotowettbewerb. Mit dem Link zur Website des Dekanat Mainz können Sie zum Artikel über diesen Fotowettbewerb gelangen, der sicher ein gutes Bespiel dafür ist, wie wir alle unser Sehen schulen können: http://rheinhessen-evangelisch.de/die-dekanate/dekanat mainz/neues/nachrichten/ artikel/datum/2015/06/02/preisverleihung-interreligioesen-fotowettbewerb/.

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Heinz Janssen
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