Predigt

Sehen

Bereitschaft, sich die Augen öffnen zu lassen

PredigttextLukas 18, 31-43
Kirche / Ort:Evangelische Kirche / 69226 Nussloch b. Heidelberg
Datum:07.02.2016
Kirchenjahr:Estomihi
Autor:Pfarrerin Alexandra Mager

Predigttext: Lukas 18, 31-43 (Übersetzung nach Martin Luther, Rev. 1984)

31 Er nahm aber zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. 32 Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet und mißhandelt und angespien werden, 33 und sie werden ihn geißeln und töten; und am dritten Tage wird er auferstehen. 34 Sie aber begriffen nichts davon, und der Sinn der Rede war ihnen verborgen, und sie verstanden nicht, was damit gesagt war. 35 Es begab sich aber, als er in die Nähe von Jericho kam, dass ein Blinder am Wege saß und bettelte. 36 Als er aber die Menge hörte, die vorbeiging, forschte er, was das wäre. 37 Da berichteten sie ihm, Jesus von Nazareth gehe vorbei. 38 Und er rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! 39 Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er solle schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! 40 Jesus aber blieb stehen und ließ ihn zu sich führen. Als er aber näher kam, fragte er ihn: 41 Was willst du, dass ich für dich tun soll? Er sprach: Herr, dass ich sehen kann. 42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen. 43 Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott. Und alles Volk, das es sah, lobte Gott.

Vorüberlegungen zum Predigttext

Die „Blindheit“ der Jünger im Predigttext kommt mir fast wie in der Emmausgeschichte vor, in der Lukas ja auch diese Symbolik verwendet, wenn die Jünger sozusagen blind sind und Jesus nicht erkennen, bis er ihnen das Brot bricht. Aber auch die Bekehrung des Paulus wird in Apg 22 in den Zusammenhang des „Wieder-sehen-könnens“ gestellt. „Blindheit“ scheint also für Lukas durchaus eine symbolische Bedeutung zu haben: „Sehen“ bedeutet, das zu erkennen, was eigentlich verborgen ist. Erst das Vertrauen und der Glaube an das Heil bei Gott, macht uns wirklich sehend. Und das Tolle ist, selbst wenn man das nicht gleich auf den ersten Blick erkennt, dass Gott nicht abwendet. Auch im Glauben ist er erlaubt, etwas nicht gleich zu verstehen oder richtig zu sehen.

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Heinz Janssen
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